Design

Bevor wir das Design und die Designentstehung von Holst-Porzellan erläutern, erlauben wir uns zunächst einige allgemeine Einleitungen.

Design in der Sprachanwendung

Collani Design

(Bildrechte & Copyright: Badische Neueste Nachrichten) 

 

Design. Was für ein Begriff. Kaum einem Wort in der deutschen Sprache werden so viele, sinngemäße Bedeutungen zugeordnet, wie dem Design.

  • Design (Form, Schöpfung, Gestaltung)
  • Design (Etikette, Manier, Charakter, Charisma)
  • Design (Skizze, Entwurf, Schöpfung)
  • Design (Bedienungsfreundlichkeit Software)
  • Designerklamotten (Gucci, Hermes, Cartier)
  • Teures Design (Statussymbol)
  • Ergonomisches Design (Sonnenbänke, Bürostühle)
  • Design ambitioniert (außergewöhnliche Formgebung)
  • Bauhaus-Design (architektonische Klarheit)
  • Industriedesign (Massenherstellung)
  • Designverwöhnt (gesättigt mit Anregungen)
  • Designkonzeption (Vorstellung einer Idee)
  • Designation (Bestimmung)

 

Doch trotz der unterschiedlichen Wahrnehmung und vor allem trotz der individuellen Bedeutung vereint das Wort Design letztlich eine Formgebung mit einer daraus folgenden Wertschöpfung. Design verkauft sich oft schon durch Marke. 


 
 

Design als Verkaufshilfe

 
Kaum eine Unart in der Gebrauchsgüterindustrie ist populärer als das Kopieren und Imitieren von Markenartikeln, die sich meist durch ein besonderes Design auszeichnen. Seit vielen Jahren gibt es dazu den Plagearius, der die dreistesten Raubkopien jährlich sogar mit einem Preis auszeichnet. Eine andere Form des Designmissbrauchs nennen wir - hier mal sehr vorsichtig - das Suggerieren von Designerware zur Vermittlung eines höheren Produktwertes.
 
Dazu ein Beispiel: Ein Anbieter bewirbt mit dem eingetragenen Warenzeichen (R) "Design I love". Dieser Slogan liegt ziemlich nah an dem Warenzeichen "I'm loving it" (ich liebe es), den sich McDonald's gleich in mehr als 20 Sprachen hat schützen lassen. Viele Produkte dieses Anbieters werden ausgelobt durch ein italienisches Lebensgefühl. Die Werbung unterstreicht in einer für Markenartikel bekannten Weise die ausdrückliche Benennung des vermeintlichen Designers. Wir haben einige dieser "Porzellandesigner" und Designerinnen einmal nachgeschlagen. Keine dieser ausgelobten Persönlichkeiten

  • Giulia Vinciguerra
  • Alessio Pollazzon
  • Simona Di Pietro
  • Emilio Bilinni
  • u.a.

sind der Branche bekannt. Schöne Namen zur billigen Ware! Ob der Verbraucher tatsächlich seinen Design- & Markenanspruch erfüllt sieht, wenn am Ende ein Kaffeeservice 14-tlg. für 20 Euro bei Roller oder der Teppich-Domäne liegt, mögen wir bezweifeln.

 

Die erste und wirklich eigene Begegnung mit Designporzellan hatten wir bei Holst Porzellan im Jahre 1982. Seinerzeit - unter der Leitung von Dr. Hermann Winterling Junior - galt es, unter der Marke Eschenbach das Designporzellan der - angeblich bekannten - Münchner Architektin Anna Golin in den Markt einzuführen. Seinerzeit waren sowohl die Formen (Volute) als auch die Dekore wirklich innovativ. Auch in punkto Qualität und Ausführung war die Ware wirklich top. Aber letzlich kannte "Anna Golin" kein Mensch. Und der Verbraucher akzeptierte weder das Design noch die Preislage unter der Marke Eschenbach Porzellan. Das Ergebnis war desaströs und bildete wohl einen weiteren Meilenstein auf dem Weg in den Konkurs des Winterling-Konzerns 1999. Einen Winterling macht nichts zu einem Rosenthal - und doch waren beide Marken am Ende pleite.

Diese Erkenntnis bildet eines der beiden ursächlichen Elemente, auf der unsere Kollektion "Schlicht & Stark" beruht.

 


 

Funktion als Design-Credo

 

In unserer Warenkunde - Formgebung - Urform - erläutern wir die evolutionäre Entwicklung vieler Artikel unserer Kollektion als Inspiration, mit der wir unsere Historie mit modernen Aspekten und Funktionselementen neu erfinden. Die bekanntesten und erfolgreichsten Designer dieser Kollektionen von Holst Porzellan heißen

  • Koch/Köchin
  • Patissier
  • Konditor/in
  • Kellner/in
  • Serviermeister/in
  • F&B Manager
  • Kunde/in
  • Problem/Problemlösung

denn wir machen ein Handwerkszeug für die Küche. Mit dem Anspruch hoher Funktionalität und einem günstigen Preis starteten wir 1998 die Eigenmarke Holst Porzellan mit dem Slogan "Schlicht & Stark" in weißem Porzellan. Unsere Erfahrungen aus der Hottelerie und Gastronomie, der enge Kontakt zu dem dortigen Fachpersonal, verbunden mit unserer Jahrzehnte alten Porzellantradition - haben uns geholfen, eine Kollektion von Profis für Profis zu erstellen. Weit entfernt von Trends und modischen Aspekten galt unsere Konzentration vor allem der Kombination von Funktionalität und Preis.


 

Vision & Designanspruch

 

23 Jahre nach der Gründung unserer Marke haben sich Design- und Funktionsanspruch von Holst Porzellan/Germany gewandelt. Das Konzept und Motto "Schlicht & Stark" wurde hundertfach kopiert und hat damit seine Alleinstellung von 1998 verloren. Inzwischen vertreibt jede Handelskette ihre Eigenmarken. Und selbst die Premiumhersteller wie Rosenthal, Hutschenreuther, Winterling, Eschenbach und 2019 Walküre konnten ihre Führungspositionen nicht mehr halten und gingen allesamt in den Konkurs. Bei den Handelsmarken ersetzt sich inzwischen "schlicht" durch "Schrott" und Porzellan verliert nicht nur im Preis, sondern vor allem auch in der Qualität.

 

 

Heute stehen wir mit 5 verschiedenen Porzellanqualitäten im Markt und bedienen damit 5 verschiedene Kundengruppen in der Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Klinik & Pflege. Früher wie heute kommen die Ideen, Formen und das Design aus dem eigenen Kundenkreis. Aber - heute sorgen wir für die richtige Verteilung auf die jeweiligen Produktionsstätten und Herstellungstechniken.

 

 

Ob nun für die eigene Kollektion oder für unsere OEM-Kunden, wir machen das Design so, dass am Ende die Kollektion die gewünschte Qualität und ein funktionales Design hat. Um das zu können, braucht es eine hohe Herstellungskompetenz. Bei Holst Porzellan bestimmen Komposition und Reaktion der Rohstoffe, Art und Technik der Formgebung, Brenntechniken, Möglichkeiten der Veredlung, Art der Fabrikation (Industrie- oder Handwerk), Sorgfalt der Arbeiter, Zustand der Fabrik, u.v.a. Faktoren die Entscheidung, wo wir wie welches Design wann umsetzen.

Design ist für uns vor allem die funktionelle Umsetzung, die Gebrauchsfähigkeit und Haltbarkeit von Porzellan. Alumina Porzellan, High Alumina Porzellan, reaktive Glasuren auf echtem Porzellan (!) - das sind die Designansprüche, denen wir folgen.

 

 

In unseren Tassen entsteht das italienische Lebensgefühl durch den eingefüllten Kaffe, Cappuccino oder Latte und nicht durch das Porzellan! Wir sorgen aber dafür, dass

1) die Standfestigkeit des Kaffees möglichst lange anhält,
2) die Formgebung des Tassenkörpers das Aroma der Bohne bestmöglich weitergibt,
3) der Kellner "das Ding" am Ende tragen kann,
4) die Untertasse möglichst vielseitig eingesetzt werden kann und
5) sich die Tasse am Aufbewahrungsort bestmöglich aufbewahren lässt.

All dies verstehen wir unter Design!

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