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Die Entstehung des europäischen Porzellans
Johann Friedrich Böttger, deutscher Alchimist, *04.02.1682 Schleiz, †13.03.1719 Dresden, gelang es 1707 in Dresden Böttger-Steinzeug herzustellen, das seinen Namen trägt und 1708 mit E. W. von Tschirnhaus das europäische Hartporzellan. Bis zu seinem Tod war Böttger Leiter der Porzellanmanufaktur Meißen. Das so genannte Böttger-Porzellan, das dort in Böttgers Zeit - seit etwa 1715 - hergestellt wurde, sind meist Kopien chinesischen Porzellans mit barocken Zierformen.
Als "Erfinder des Porzellans" gefeiert, stand Böttger bei der Betrachtung von Königshäusern zwischen einem Wunderkind und einem Hochstapler. 1701 verwandelte Böttger in den Augen der Berliner eine Silbermünze in eine Goldmünze und machte sich damit zum ersten Mal einen Namen. Während Johann Friedrich Böttger verfolgt wurde, um für seine Ketzerei gehängt zu werden, fand der Hochstapler in der sächsischen Stadt Dresden unter dem Schutz August des Starken Zuflucht, um seine alchemistischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. 1705 wurden die Goldlaboratorien nach Meißen verlegt, um die Entwicklungen vor den Kriegsereignissen zu schützen.
Obwohl Böttger "seinen Hals schon in einer Schlinge" gesehen haben mag, wurde er von seinem Kollegen Ehrenfried Walter von Tschirnhaus überredet, an der Entwicklung des Porzellans mitzuwirken. August der Starke bezahlte alles, was ihn in Bezug auf Ausdruckskraft und Repräsentation über seinen Gegner Peter I., den Zaren von Russland, stellte. Im Jahre 1706 gelang es Tschirnhaus, die ersten rotgebrannten Ziegelkörper von fester Konsistenz herzustellen. Einige Historiker verwenden diese Geschichte um den Gaukler Böttger als Erklärung für den Begriff "weißes Gold". Letztendlich könnten beide Umstände zu dieser Definition beigetragen haben, obwohl wir es nicht sicher wissen.
In der obigen Grafik sehen Sie den Originalvermerk der Böttger-Versuchsreihe mit verschiedenen Komponenten zur Porzellanherstellung. Dies beweist, dass die Erfindung des Porzellans kein Zufall war, sondern das Ergebnis einer Reihe von zielgerichteten Experimenten. Diese Notiz vom 15. Januar 1708 ist sozusagen die "Geburtsurkunde" des europäischen Hartporzellans, während der eigentliche Geburtstag des Hartporzellans der 28. März 1709 ist, wie Böttger von den erfolgreichen Experimenten berichtete, die an diesem Tag in der sächsischen Hofkanzlei durchgeführt wurden. Das Meißner Porzellan wurde also in Dresden erfunden.